Kundalini Yoga versteht sich als Yoga der Energie und des Bewusstseins. Durch genau aufeinander abgestimmte Übungsreihen, die sogenannten Kriyas, können ganz spezifische Wirkungen erzielt werden, zum Beispiel auf das Drüsen- und Nervensystem, einzelne Organe oder den feinstofflichen Körper mit seinen Energiezentren, den Chakras.

Zentral für ein ausgeglichenes Energiesystem ist die Aktivierung der Kundalini-Energie, die eine Art Energiereservoir am unteren Ende der Wirbelsäule darstellt. Wenn sie aktiviert wird, strömt diese Energie tief aus dem Becken bis zum höchsten Punkt des Kopfes und von dort in die Aura, unser elektromagnetisches Feld. Eine starke Aura schützt uns vor Krankheiten und anderen negativen Einflüssen, wie zum Beispiel Stress.

Für jedes Chakra gibt es spezielle Übungsreihen und Meditationen, die diese psychoenergetischen Zentren aktivieren und ausgleichen. Wenn die Energien des Chakra-Systems ausgeglichen sind, fühlt man sich im Einklang mit sich und der Welt:  „Die Kundalini-Erfahrung bedeutet nicht, sich in eine tiefe atemlose Trance jenseits der Welt zu begeben...Sie integriert uns vollständiger mit der Realität, gibt eine weitere Sicht und Einfühlungsvermögen, um effizienter handeln zu können.“  Zitat von Yogi Bhajan, der die Lehren des Kundalini Yoga im Westen bekannt gemacht hat, nach Anand Kaur Seitz: Kundalini-Yoga. Harmonie für Körper und Seele durch die Chakra-Energien.

Die Möglichkeit, Kundalini Yoga jetzt auch in Soest zu praktizieren, versteht sich als Ergänzung, Bereicherung und Vervollständigung des Angebots an Yoga Arten aus anderen Traditionen. Nachdem ich selbst lange Zeit Hatha Yoga praktiziert habe, bin ich über den Breath-Walk auf die Lehren des Kundalini Yoga aufmerksam geworden und habe mich dann ganz schnell entschlossen bei 3HO (Healthy, Happy & Holy Organisation) eine Ausbildung zur Yogalehrerin zu machen.

Die grosse Vielfalt an Kriyas, die von Yogi Bhajan gelehrt wurden, fasziniert und überzeugt mich immer wieder durch ihre ganz spezifischen Wirkungen. Es werden Körperhaltungen (Asanas), wie sie mir schon aus dem Hatha Yoga bekannt sind, immer wieder neu mit Atemtechniken (Pranayama), Handhaltungen (Mudras) und mit der Anwendung der Schleusen (Bandhas) kombiniert. Häufig sind auch ein oder mehrere Mantras (Silben und Wörter zur Ausrichtung des Geistes) integraler Bestandteil einer Kriya oder Übungsreihe. Viele Meditationen im Kundalini Yoga nutzen solche Mantras und das gemeinsame Singen (Chanten) in der Gruppe wird oft als stärkend und erhebend empfunden.